Mit Vorfreude und Entschlossenheit betraten wir die HLB in Richtung Nidda, bereit, dem Winter zu zeigen, dass man auch bei Minusgraden eine Fahrt unternehmen kann.
Die erste große Herausforderung erwartete uns am ersten Abend auf gefrorenem Boden – Feuer zu machen mit gefrorenem Holz. Unsere Mahlzeit bestand aus “Kaiserschmarren”, da wir die Margarine im Sippenheim vergessen hatten. Dank einer großzügigen Portion Nutella war der Geschmack jedoch immer noch köstlich. In der Nacht wurden wir durch lautes Bellen von Rehen geweckt. Wir antworteten mit unserem eigenen Gebell, was dazu führte, dass sie sich zurückzogen.
Am nächsten Morgen, trotz Müdigkeit, zwang uns die Kälte dazu, schnell zu frühstücken und unseren Weg fortzusetzen. Nach dem ersten Kilometer hatten wir uns warmgelaufen und liefen singend und Gitarre spielend als wahre Klischee-Pfadfinder durch Felder und Wälder. Auf dem Hoherodskopf genossen wir ein Mittagessen mit einem schönen Ausblick. Auf dem Weg hinter dem Hoherodskopf passierten wir einen zugefrorenen See, den wir beim Sonnenuntergang zur Erfrischung nutzten. Vielleicht wird dieses Bild im zukünftigen HP-Jahreskalender verewigt, auch wenn wir ihn vermutlich nie umblättern werden. Mit Einbruch der Dunkelheit suchten wir unseren Schlafplatz und bauten unser Zelt im Schnee auf. Diesmal gelang es uns, das Feuer schnell zu entfachen, um der Kälte zu trotzen. Zum Abendessen gab es ein leckeres Reisgericht.
Am dritten Tag genossen wir wie gewohnt heißen Porridge mit Kakao zum Frühstück, über dessen Geschmack wir unterschiedlicher Meinung waren. Wir wanderten unermüdlich weiter, bis wir unser Ziel erreichten – eine Kirchenruine, die als Schlafplatz diente. Am Abend bekamen wir Besuch und genossen gemeinsam Käsenudeln, während wir über die Zukunft der HP diskutierten und Lieder sangen.
Am nächsten Morgen waren unsere Gäste verschwunden und unser Wasser war GRÜN?! Am letzten Tag wanderten wir nur noch zur Bushaltestelle und waren erleichtert, wieder im Warmen zu sein und den Weg zurück in die Zivilisation anzutreten.
Joris (Stamm I) und Frederik (Stamm IV)
Fotos von Anton Molter und Julian Hering