Der Name des gerne gesungenen Pfadfinderlieds „Wenn der Frühling kommt“ passt zu uns sehr gut. Nach diesem Titel verhalten wir Pfadfinder uns nämlich gerne: Sobald nach dem kalten Winter erste Sonnenstrahlen des wärmer werdenden Frühlings bei uns ankommen, halten wir uns noch viel lieber in der heimischen Natur auf; nicht nur, weil die Temperatur- und Wetterbedingungen angenehmer werden, sondern auch weil die gesamte Umgebung aus einer Winterruhe erwacht. Es beginnt überall zu blühen und Laubbäume wechseln von einem tristen braun und grau der heruntergefallenen Blätter des vergangenen Herbstes und dem nackt stehenden Geäst zu einer wahrlich florierenden grünen Farbe, da neue Blätter austreiben und den Bäumen so neue Farbe verleihen. In dieser Jahreszeit lohnt es sich wahrlich einen ausgedehnten Waldspaziergang zu machen, oder wie es bei uns Pfadfindern üblich ist, auf Fahrt zu gehen.
Wir packen also Zelt, Topf, Schlafsack, Isomatte und ausreichend Verpflegung ein, um für einige Tage zu wandern. Sonntag morgen ging es mit 8 Gruppenjungs im Alter von ca. 10 Jahren und zwei Gruppenleitern, jeder mit eigenem Wanderrucksack los. Wir starteten an der Hohemark um vor Einbruch der Dunkelheit Falkenstein und Königstein hinter uns zu lassen und unser Nachtlager an der Reichenbachquelle aufzuschlagen. Nach warmem Essen über dem Feuer zubereitet war ging es bei frischen Außentemperaturen und einer menge Wind in den Schlafsack um ausgeschlafen in einen neuen ereignisreichen Tag zu starten an welchem es nach zusammenpacken und einem stärkenden Frühstück in Richtung großer Feldberg ging. Gegen Mittag erreichten wir nach unzähligen Höhenmetern und stolzer Strecke den Gipfel des großen Feldberg auf jenem vor kurzem erst zu mehrheitlicher Freude ein neuer Spielplatzabschnitt fertiggestellt worden war. Bei eisigen Temperaturen und starkem Wind genossen wir wärmende Sonnenstrahlen und einen atemberaubenden Rundumblick auf die gesamte Taunusregion in Vorder- und Hintertaunus.
Die Frankfurter Skyline war aufgrund des bergblauen Himmels einwandfrei sichtbar. Nach einem Ausgiebigen Mittagessen sollte uns unsere Route vom großen Feldberg herunter und über den Fuchstanz auf den Altkönig führen wo wir ein weiteres Mal unser Zelt aufschlagen wollten und an einer Feuerstelle gemeinsam kochten. Aufgrund des anhaltenden blauen Himmels sank die Temperatur zwar weiter und auf dem Plateau des Altkönigs waren wir dem Wind exponiert, jedoch hatte dieses Phänomen außerdem den Vorteil, dass wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang neben dem großen Feldberg bestaunen konnten und nach der Abendröte ein stark zunehmender Mond unser Nachtlager beschien. Diese Nacht hielt sogar Minusgrade für uns bereit weshalb wir morgens nach dem Aufwachen alle Wasser mit Eiswürfeln in den Trinkflaschen hatten. Vom Altkönig ging es lediglich über 6 Kilometer zurück zur Hohemark. Somit war also unser vorösterliches Abenteuer beendet, bleibt in Erinnerungen zurück und weckt neue Lust wieder auf Fahrt zu gehen. In den wöchentlichen Gruppenstunden wird von diesen Abenteuern geschwärmt und mit Action, Spiel und Spaß in die wärmeren Jahreszeiten gestartet.
~Tobias Rößler, Sippenführer