Während der ersten zwei Tage konnten wir bei traumhaftem Sonnenschein in Ruhe das Zeltlager einrichten, Betten für in den Zelten bauen und das vom Vorkommando exzellent vorbereitete Sommerzeltlager fertig gestalten. Erst nach einigen Tagen regnete es ein paar Tropfen, das Wetter war trotzdem weiterhin stabil und größtenteils trocken. Nach den Regenschauern kam immer wieder die Sonne zum Vorschein, sodass wir die nass gewordenen Klamotten trocknen konnten.
Während das Programm zu Beginn vom Einrichten des Lagers geprägt war, beschäftigten wir uns nun ungestört mit dem eigentlichen Lagerprogramm. In diversen Einheiten gab es für die Zeltgruppen z.B. Pfadfindersport, Ausbildung in Pfadfinderfähigkeiten, Angebotsabende, Abende in Zeltgruppen zum gegenseitigen Kennenlernen und gemeinsamen Kochen, sowie regelmäßige Badezeiten im Fluss. Viele der Programmpunkte wurden von den Gruppenleitern themenbezogen in Kleingruppen zu unserem Motto „Survival & Bushcraft“ gestaltet. Bereits nach kurzer Zeit entstand eine großartige Gemeinschaft.
Ein besonderes Highlight der 11 Tage bildete das selbst entwickelte Geländespiel in einem angrenzenden Waldstück, welches mit einer zum Lagermotto passenden Geschichte überzeugen konnte. An zwei Tagen wurde dafür der Lagerplatz zu Fuß verlassen, um verschiedene Charaktere in besagtem Waldstück zu besuchen. An einem weiteren Tag folgte in der Abendeinheit der spektakuläre Endkampf, bei welchem einige Gruppenleiter die Gegenseite der Teilnehmer darstellten.
Auch der seit über 100 Jahren in der Heliand-Pfadfinderschaft und ihren Vorläufern gespielte Speersport wurde auf diesem Zeltlager in einem Turnier ausgetragen. Zum Einsatz kommen hierbei selbstgebaute Sport-Speere aus Bambusstöcken mit einer gepolsterten Spitze. Ziel des Duells ist es, innerhalb von zwei aneinandergrenzenden Feldern (pro Spieler ein Feld) den Gegner am Knie oder knieabwärts zu treffen. Für den eigenen Schutz tragen die Spieler eine dicke Lederhose. Das Finale wurde in Tracht von allen Zeltgruppen des Sommerlagers verfolgt und bildet einen traditionellen Höhepunkt der HP-Zeltlager allgemein.
Die letzten Tage der Veranstaltung waren von stärkeren Regenfällen beeinflusst, glücklicherweise war der vorletzte Tag sonnig, sodass ein Großteil des Zeltmaterials trocken eingepackt werden konnte. Auch der legendäre Abschlussabend fand unter freiem Himmel statt. Hierbei servierten unsere Köche in Kooperation mit dem Grillmeister ein 4-Gänge-Menü. Der Abend klang dann mit einer Singerunde am Feuer aus.
Alle Beteiligten waren glücklich, dass nach den langen Phasen des Lockdowns endlich wieder ein (fast) normales Zeltlager stattfinden konnte!